ISKA World Championship - Ukraine
Erfolgreiche Athleten des Raion Dojo an der internationalen Weltmeisterschaft

Vom 1. bis zum 5. Mai führte die ‘International Sports Karate and Kickboxing Assosiation’ (ISKA) die Weltmeisterschaften in verschiedenen Ringsportarten* in Kiew, Ukraine durch. Mit fast eintausend Athleten aus über 25 Nationen ist dies sicher eine der grössten Veranstaltungen der Welt. Das nationale Sportministerium der Ukraine gab sich denn auch alle Mühe, diesen Anlass so zu organisieren. Unter der Schirmherschafft von Vitali Klitschko wurde die Weltmeisterschaft zusammen mit allen Athleten und einer pompösen Show eröffnet. Am gleichen Tag wurden alle Athleten gewogen und kontrolliert.
Wie so üblich verteilt sich die Anzahl der Athleten sehr stark auf jede Disziplin und jede Gewichtsklasse. Das Altersspektrum der Teilnehmer fing bei neun Jahren an und endete bei 45 jährigen Veteranen. Der Anlass wurde mit drei Boxringen in einer Expo-Halle in Mitten von Kiew durchgeführt.
*Ringsportarten bedeutet die verschiedenen Disziplinen die es gibt, die in einem Boxring ausgetragen werden. In diesem Fall sind das Kickboxen, Kickboxen mit Lowkick, K-1 und Thaiboxen.
Das Schweizer Team reiste mit 22 Leuten nach Kiew. Davon waren 16 AthletInnen die in einer oder zwei Disziplinen kämpften.
Das Raion Dojo aus Wangen a. A. konnte sechs davon stellen!
Die Anzahl der zu bestreitenden Kämpfe ergibt sich schliesslich aus der Anzahl der Athleten pro Gewichtsklasse und Disziplin.
So musste Emmenegger und Aegerter gleich am ersten Tag in den Viertelfinals starten. Der Luterbacher gleich in beiden Disziplinen, Aegerter nur im K-1. Die Kontrahenten waren wie erwartet sehr stark und das Niveau sehr hoch. Zudem wollte es der Zufall so, dass beide gegen einheimische Ukrainer antreten mussten. Beide Athleten des Raion Dojo zeigten Biss und landeten harte Treffer, mussten jedoch auch viel einstecken und verloren somit nach Punkten.
Am zweiten Tag wurden alle Halbfinale ausgetragen. Das heisst pro Gewichtsklasse und Disziplin gibt es mindestens 4 Kämpfer die gegen einander antreten müssen. Der Wangener Levent Liechti bestritt seinen ersten Kampf im Kickboxen mit Lowkick gegen einen Ukrainer. Liechti konnte seine gute Vorbereitung nutzen und stand bei diesem Kampf voll im Fokus. Da sein Gegner in der ersten Runde durch einen harten Boxschlag angezählt werden musste, gewann Liechti diesen Kampf nach Punkten und stand gegen einen Athleten aus Kasachstan im Final. Im K-1 trat er am selben Tag gegen einen etwas kleineren Chinesen an. Dieser machte von Anfang an sehr starken Druck und zeigte grosses Kämpferherz. Jedoch war der Kämpfer aus Wangen technisch überlegen und setzte so die besseren und effektiveren Schläge. Somit sicherte er sich auch im K-1 den Finaleinzug gegen einen polnischen Gegner.
Weiter stand der Etziker, Marco Aegerter im Halbfinale im Kickboxen mit Lowkick. Er mussten sehr hart beissen und konnten seinen Kampf leider dem Gegner nicht aufdrücken. Auch die Langenthalerin hatte in ihrer ersten Begegnung im K-1 Mühe und fand nicht in den Kampf. Dennoch konnten beide stolz sein und nehmen Bronze mit nach Hause. Die Langenthalerin Kasap konnte jedoch noch um den Finaleinzug im Kickboxen mit Lowkick kämpfen. Ihre Gegnerin war eine Griechin und in diesem Kampf wollte Kasap alles besser machen. Das tat sie auch. Sie konzentrierte sich auf ihre Schlagkombinationen und setzte sich durch. Zudem muss erwähnt werden, dass es sich bei allen Wettkämpfer des Raion Dojo immer um sehr knappe Punktentscheide gehandelt hat. Ebenfalls kamen viele Athleten den bitteren Nachgeschmack von Heimvorteilen zu spüren.
Am Samstag den 5. Mai wurden alle Finale gekämpft. Die Flumenthalerin und die jüngste im Kader, Alisha, verlor ihren ersten Finalkampf im K-1 Light gegen eine etwas grössere Ukrainerin mit offensichtlich sehr viel Erfahrung. Sie liess sich jedoch nicht aus dem Konzept bringen und stand kurze Zeit später wieder im Ring für das Finale im Kickboxen. Da traf sie ebenfalls auf eine Ukrainerin. Diesmal konnte sie sich besser konzentrieren und setzte ganz gezielte Schläge. In der dritten Runde wurde der Kampf sogar abgebrochen, da ihre Kontrahentin nichts mehr entgegenzusetzen hatte. Alisha sicherte sich somit Gold im Kickboxen U15 -45KG.
Die Langenthalerin, Adriana stand ebenfalls noch im Finale der Frauen im Kickboxen mit Lowkick. Ihre Gegnerin war eine starke Spanierin die mehr Kampferfahrung mitbrachte. Dennoch konnte Kasap entgegenhalten. Sie hatte sehr gute Aktionen wobei lange nicht klar war, wer von den beiden Damen in den 3 mal 2 Minuten vorne war. Die Langenthalerin musste schliesslich den Sieg an die Spanierin geben nach Punkten. Zufrieden mit dem zweiten Platz und damit Silber für die Schweiz, meinte sei: «Ich bin einfach nur glücklich. Es war ein harter Fight aber ich bin zufrieden mit meiner Leistung und selber ein wenig erstaunt, dass es so gut lief!»
Die Attiswilerin, Marian Scheidegger kämpfte im Final der Frauen im Kickboxen bis 66KG. Ihre Gegnerin war zwar offensichtlich viel schwerer. Das störte sie jedoch nicht. Am selben Tag machte ihre Gegnerin in der Disziplin K-1 kurzerhand einen Rückzieher und wollte nicht mehr antreten. Das ist für einen Sportler der sich so lange auf ein Ziel fokussiert und vorbereitet sehr ärgerlich. Leider konnte das nicht geändert werden. Mit diesem Drang zu kämpfen, stieg Scheidegger schliesslich in den Ring für das Finale im Kickboxen. Als der Kampf begann, spürten alle die Emotionen die sofort entladen wurden. Die Attiswilerin setze ihre, ungefähr 10KG schwerere, ukrainische Gegnerin dermassen unter Druck, dass diese keine wirkliche Chance hatte um in den Kampf zu finden. Auch ihre Schläge waren offenbar dermassen hart, dass die ukrainische Kämpferin nach der ersten Runde abbrechen musste. Siegerin im Kickboxen mit Lowkick und Gold für die Schweiz!
Im Finale der Herren im K-1 stand nun noch Liechti aus Wangen a. A. gegenüber einem grösseren polnischen Kämpfer. Liechti wollte den Drive des vorherigen Tages mitnehmen und startete den Kampf mit satten Kicks auf die Beine seines Gegners. «Ein solcher Kampf ist keineswegs immer nur eine primitive Prüglerei. Es hat sehr viel mit Taktik zu tun. Was aber noch wichtiger ist, ist die Mentale Stärke. Wenn dein Gegner merkt, dass deine Taktik funktioniert und du zu 100% überzeugt bist davon, so wird er sich unterlegen fühlen!», meinte Liechti noch vor seinem Kampf und konnte genau diese Worte umsetzen. Der polnische Kämpfer brach in der letzten Runde komplett ein und musste angezählt werden. Der Sieg war sicher für Liechti. Gold für die Schweiz! Zirka eine Stunde später stand der Präsident des Raion Dojo in einem anderen Ring im Finale der Herren im Kickboxen mit Lowkick. Sein Kontrahent aus Kasachstan war zwar nicht so gross wie Liechti aber ein sehr guter Boxer. Die erste Runde war eher ausgeglichen. Beide Wettkämpfer konnten gute Treffer landen. Liechti setzte den Kasachen vor allem mit seinen Kicks unter Druck. In der zweiten Runde drehten beide nochmals auf. Nach einer sehr guten Schlagkombination des Kasachen wurde Liechti angezählt. Somit gewann die zweite Runde sicher der Kasache. In der dritten und letzte Runde wendete Liechti das Blatte aber noch mal. Mit einer boxerischen Konteraktion von Liechti und seinen Kicks verletzte sich der Kasache am Auge und blutete sehr schnell sehr stark. Der Kampf wurde kurzzeitig unterbrochen um das Auge des Kasachen zu begutachten. Die Ringuhr zeigte nur noch sechzig Sekunden an und der Wangener wusste, dass er noch alles geben musste. Als der Ringrichter den Kampf wieder freigab, lieferten sich beide Kämpfer im wahrsten Sinne des Wortes eine Blutige Schlacht. Doch Liechti erwischte den Kasachen in einer erneuten Boxkombination am Kinn und auch er musste noch angezählt werden. Die Anzahl Kicks haben es vermutlich am Schluss auf den Punktezettel der Referees ausgemacht. Liechti gewann das zweite Final und holte eine weitere Goldmedaille!
Das Raion Dojo aus Wangen gewann 5x Gold, 2x Silber, 1x Bronze!
Insgesamt holten sich die Schweizer 5x Gold, 9x Silber, 3x Bronze mit nach Hause!
Ein unglaublich grosses und herzliches Dankeschön geht hier an Alle die eine solche Leistung erst möglich machen. Familie, Freund -Innen, Freunde, Trainer, Trainingspartner, Physios, Sponsoren, Arbeitgeber und Schulen welche in der Zeit der Vorbereitung immer ein Auge zudrücken oder einfach da sind wenn es Sie braucht!
Vielen Dank!
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